Cannabis Anbau

Cannabis Anbau: Ein umfassender Leitfaden

Der Cannabisanbau erfordert fundiertes Wissen über Pflanzenphysiologie, Anbautechniken und Nährstoffversorgung. Um eine gesunde Entwicklung der Pflanzen zu gewährleisten und optimale Erträge zu erzielen, müssen Umweltfaktoren wie Licht, Wasser und Temperatur sorgfältig kontrolliert werden. Der richtige Einsatz von Wurmhumus und einem ausgewogenen NPK-Dünger (Stickstoff, Phosphor, Kalium) ist entscheidend, um den Nährstoffbedarf der Pflanze in den verschiedenen Wachstumsphasen zu decken.

 

Inhaltsverzeichnis

  1. Grundlegendes zum Anbau von Cannabis
  2. Substratwahl und der Einsatz von Wurmhumus
  3. Einsatz eines NPK-Düngers im Cannabisanbau
    3.1. Stickstoff (N)
    3.2. Phosphor (P)
    3.3. Kalium (K)
    3.4. Düngerdosierung in den verschiedenen Phasen
  4. Wasser- und Lichtmanagement
  5. Schritt-für-Schritt Anleitung zum Cannabisanbau
  6. Pflege nach der Ernte
  7. Fazit
  8. FAQ – Häufig gestellte Fragen zum Cannabis Anbau
  9. Wissenschaftliche Quellen

 

1. Grundlegendes zum Anbau von Cannabis


    Die Cannabispflanze ist eine kurztagblühende Pflanze, die sowohl im Freien als auch in geschlossenen Räumen angebaut werden kann. Der Lebenszyklus von Cannabis umfasst mehrere Phasen:

    • Keimung: Die Samen entwickeln Wurzeln und Keimlinge, wobei ein feuchtes und gut belüftetes Medium wichtig ist. Weitere Informationen zur Keimung finden Sie hier.
    • Vegetative Phase: Hier wächst die Pflanze rasch und benötigt viel Stickstoff, um Blätter und Stängel zu bilden.
    • Blütephase: Die Pflanze bildet ihre Blütenstände. In dieser Phase sind Phosphor und Kalium besonders wichtig für die Blütenentwicklung.

     

    2. Substratwahl und der Einsatz von Wurmhumus


      Wurmhumus ist ein natürlicher Dünger, der durch die Zersetzung organischen Materials durch Kompostwürmer entsteht. Er hat viele Vorteile:

      • Verbesserung der Bodenstruktur: Wurmhumus fördert die Durchlüftung und Wasserhaltefähigkeit des Bodens.
      • Langsame Nährstofffreisetzung: Nährstoffe werden kontinuierlich freigesetzt, was eine gleichmäßige Versorgung der Pflanzen gewährleistet.
      • Förderung des Bodenlebens: Wurmhumus unterstützt das Wachstum nützlicher Mikroorganismen, die die Nährstoffverfügbarkeit erhöhen.

      Es wird empfohlen, 20-30 % Wurmhumus in das Substrat zu mischen, um eine nachhaltige Nährstoffversorgung zu gewährleisten.

      Für den Anbau empfehlen wir Ihnen folgenden Wurmhumus

       

      3. Einsatz eines NPK-Düngers im Cannabisanbau


        Ein NPK-Dünger (Stickstoff, Phosphor, Kalium) ist entscheidend, um den Nährstoffbedarf der Pflanze in jeder Wachstumsphase zu decken.

        3.1. Stickstoff (N)

        • Funktion: Fördert das Blattwachstum und die Chlorophyllbildung.
        • Anwendung: In der vegetativen Phase wird ein NPK-Dünger mit einem höheren Stickstoffanteil (z. B. 10-5-5) empfohlen.

        3.2. Phosphor (P)

        • Funktion: Unterstützt die Wurzelentwicklung und Energieproduktion (ATP).
        • Anwendung: In der Blütephase sollte der Phosphorgehalt erhöht werden, z. B. ein Verhältnis von 5-10-10.

        3.3. Kalium (K)

        • Funktion: Reguliert die Wasseraufnahme, stärkt das Immunsystem und fördert die Blütenbildung.
        • Anwendung: Kalium ist in beiden Phasen wichtig, aber besonders während der Blütephase sollte der Kaliumgehalt erhöht werden.

        3.4. Düngerdosierung in den verschiedenen Phasen

        • Vegetative Phase: Verwende einen NPK-Dünger mit hohem Stickstoffanteil (z. B. 10-5-5).
        • Übergang zur Blüte: Passe den Dünger auf 5-10-10 an, um mehr Phosphor und Kalium zu liefern.
        • Blütephase: Behalte das Verhältnis 5-10-10 bei, um die Blütenproduktion zu maximieren.

        Achte darauf, die Dosierung je nach Pflanzenbedarf und Substrat anzupassen.

        Für den Anbau empfehlen wir Ihnen folgenden NPK-Dünger.

         

        4. Wasser- und Lichtmanagement


          • Wasser: Halte das Substrat leicht feucht. Zu viel Wasser kann zu Wurzelfäule führen, während zu wenig Wasser das Wachstum hemmt.
          • Licht: Cannabis benötigt viel Licht, insbesondere in der vegetativen Phase. Indoor sollten mindestens 18 Stunden Licht pro Tag bereitgestellt werden. In der Blütephase wird der Lichtzyklus auf 12 Stunden reduziert.

           

          5. Schritt-für-Schritt Anleitung zum Cannabisanbau


            Schritt 1: Vorbereitung des Anbauplatzes

            • Standortwahl: Ob im Freien oder in Innenräumen – der Standort sollte genügend Platz und Belüftung bieten. Bei Indoor-Anbau wird zusätzlich eine geeignete Beleuchtung (z. B. LED-Lampen) benötigt, um den Lichtzyklus der Pflanze zu steuern.
            • Substratwahl: Verwende eine hochwertige Erde oder ein Substrat, das gut durchlässig und reich an organischen Stoffen ist. Ein Mix aus 70-80 % Erde und 20-30 % Wurmhumus ist ideal, um den Boden mit organischen Nährstoffen zu versorgen und das Wurzelwachstum zu fördern. Für den Anbau empfehlen wir Ihnen folgenden Wurmhumus zu verwenden. 

            Schritt 2: Keimung der Samen

            • Samen keimen lassen: Platziere die Cannabissamen zwischen feuchten Papiertüchern oder direkt in feuchter Anzuchterde. Halte die Temperatur konstant bei etwa 20-25°C.
            • Befeuchten: Achte darauf, dass die Samen gleichmäßig feucht bleiben, aber vermeide Staunässe.
            • Licht: Während der Keimung benötigen die Samen kein Licht. Sobald der Keimling jedoch das Licht erreicht, sollte er direktes Licht für mindestens 18 Stunden täglich erhalten.
            • Weitere Informationen zur Keimung der Samen findest du hier.

            Schritt 3: Einpflanzen der Keimlinge

            • Sobald die Samen gekeimt sind und der Keimling eine Länge von 1-2 cm erreicht hat, können sie in das vorbereitete Substrat mit Wurmhumus gesetzt werden. Pflanze die Keimlinge etwa 1-2 cm tief in die Erde.

            Schritt 4: Vegetative Phase (ca. 4-6 Wochen)

            • Lichtzyklus: 18 Stunden Licht, 6 Stunden Dunkelheit.
            • Wasser und Feuchtigkeit: Gieße regelmäßig, sobald die obere Erdschicht leicht trocken ist. Vermeide jedoch Staunässe.
            • Nährstoffversorgung: Verwende einen NPK-Dünger mit einem höheren Stickstoffanteil, wie z. B. 10-5-5, um das Blattwachstum zu fördern. Wir empfehlen Ihnen folgenden NPK-Dünger zu verwenden.
              • Dosierung: Dünge die Pflanzen alle 7-10 Tage, beginnend mit einer niedrigeren Konzentration von 50 % der empfohlenen Dosis, um die Pflanzen nicht zu überdüngen.
            • Wurmhumus: Füge dem Substrat einmal pro Monat eine dünne Schicht Wurmhumus (1-2 cm) hinzu, um den Boden weiterhin mit organischen Nährstoffen zu versorgen.

            Schritt 5: Übergang zur Blütephase (nach ca. 6 Wochen)

            • Lichtzyklus: 12 Stunden Licht, 12 Stunden Dunkelheit.
            • Nährstoffwechsel: Ersetze den Stickstoff-reichen Dünger durch einen NPK-Dünger mit einem höheren Anteil an Phosphor und Kalium, z. B. 5-10-10.
              • Dosierung: Starte mit 50 % der empfohlenen Dosis und erhöhe schrittweise, je nachdem, wie gut die Pflanze darauf reagiert.

            Schritt 6: Blütephase (6-10 Wochen)

            • Licht und Bewässerung: Halte den 12/12-Lichtzyklus konstant und sorge für eine gleichmäßige Bewässerung. Es ist wichtig, während dieser Phase Staunässe zu vermeiden, um Blütenfäule vorzubeugen.
            • Nährstoffversorgung: Dünge alle 10-14 Tage mit dem NPK-Dünger 5-10-10. Achte darauf, Phosphor und Kalium bereitzustellen, um die Blütenentwicklung zu maximieren. Beobachte die Pflanzen auf Anzeichen von Nährstoffmangel (z. B. gelbe Blätter oder verkümmerte Blüten).
            • Wurmhumus: Füge erneut eine dünne Schicht Wurmhumus hinzu, um das Substrat weiterhin mit organischen Stoffen zu versorgen.

            Schritt 7: Ernte

            • Erntezeitpunkt: Die richtige Erntezeit ist entscheidend. Beobachte die Trichome (Harzdrüsen) unter einem Mikroskop. Sie sollten milchig-weiß sein und einen leichten bernsteinfarbenen Farbton aufweisen. Dies zeigt den optimalen THC-Gehalt an.
            • Ernten: Schneide die Pflanzen vorsichtig an der Basis ab und hänge sie an einem gut belüfteten, dunklen Ort zum Trocknen auf. Achte darauf, dass die Luftfeuchtigkeit in diesem Raum bei etwa 50-60 % liegt, um Schimmelbildung zu vermeiden.

            Schritt 8: Trocknung und Aushärtung

            • Trocknung: Lasse die Pflanzen für etwa 7-10 Tage trocknen, bis die Zweige bei leichtem Biegen brechen, anstatt sich zu verbiegen.
            • Aushärtung: Nach der Trocknung werden die Blüten in luftdichte Behälter gegeben und für weitere 2-3 Wochen ausgehärtet. Öffne die Behälter täglich für etwa 15 Minuten, um überschüssige Feuchtigkeit entweichen zu lassen. Dies verbessert das Aroma und die Potenz der Blüten.
            1. Pflege nach der Ernte
            • Substrat wiederverwenden: Frische das Substrat mit Wurmhumus auf.
            • Werkzeuge reinigen: Sterilisiere alle Werkzeuge, um Krankheitsübertragungen zu verhindern.

             

            Eine umfassendere Anleitung speziell zum Outdoor Anbau von Cannabis findest du hier.

             

            7. Fazit


              Der erfolgreiche Cannabisanbau erfordert fundiertes Wissen über Nährstoffe, Licht- und Wassermanagement sowie eine gezielte Pflege in jeder Phase des Wachstums. Mit dem Einsatz von Wurmhumus und einem NPK-Dünger lassen sich gesunde Pflanzen und hohe Erträge erzielen. Die richtige Anbautechnik sorgt für nachhaltige und qualitativ hochwertige Ernten.

               

              8. FAQ – Häufig gestellte Fragen zum Cannabis Anbau


                Wie viel Wurmhumus sollte ich für den Cannabisanbau verwenden?
                Es wird empfohlen, 20-30 % Wurmhumus dem Substrat beizumischen, um eine nachhaltige Nährstoffversorgung zu gewährleisten.


                Welche Lichtbedingungen braucht Cannabis?
                Während der vegetativen Phase benötigt Cannabis 18 Stunden Licht pro Tag. In der Blütephase wird der Lichtzyklus auf 12 Stunden Licht und 12 Stunden Dunkelheit reduziert.


                Was ist der optimale pH-Wert für den Cannabis-Anbau?
                Der optimale pH-Wert des Substrats liegt zwischen 6,0 und 7,0, um eine optimale Nährstoffaufnahme zu gewährleisten.


                Wann sollte ich den Dünger von Stickstoff auf Phosphor und Kalium umstellen?
                Sobald die Pflanze Anzeichen der Blüte zeigt, sollte der Dünger auf ein phosphor- und kaliumreiches Verhältnis (5-10-10) umgestellt werden.


                Wie erkenne ich den richtigen Zeitpunkt zur Ernte?
                Der richtige Erntezeitpunkt wird anhand der Trichome bestimmt. Sie sollten milchig-weiß mit einem bernsteinfarbenen Schimmer sein.


                Kann ich das Substrat nach der Ernte wiederverwenden?
                Ja, das Substrat kann wiederverwendet werden, besonders wenn Wurmhumus enthalten ist. Es sollte jedoch mit frischem organischen Material aufgefrischt werden.

                 

                9. Wissenschaftliche Quellen


                  • Edwards, C. A., & Arancon, N. Q. (2004). The use of earthworms in the breakdown and management of organic wastes. Earthworm Ecology. CRC Press.
                  • Lazcano, C., & Domínguez, J. (2011). The use of vermicompost in sustainable agriculture: Impact on plant growth and soil fertility. Soil Science.
                  • Fageria, N. K., Baligar, V. C., & Jones, C. A. (2011). Growth and Mineral Nutrition of Field Crops. CRC Press.
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